Speed ist das einzige was zählt!

August 1st, 1997

Windsurf – PWA Production-Speed-WM in Fuertevendura: Warum und wieso ich überhaupt auf die Idee kam dort mitzufahren!?

Angefangen hat das Ganze ja eigentlich schon vor 2 Jahren. Aus Spaß und um endlich ein Versprechen einem Freund gegenüber einzulösen, versuchte ich mein Glück bei der O’NEILL Speed Regatta am Zicksee
im Burgenland! Absolut unerwartet und überraschend konnte ich trotz meiner geringen Windsurfkenntnisse, die sich eigentlich nur auf Wasserstarten, Geradeausfahren und zu 99,9% auf missglückte Halsenversuche beschränkten, die Speed-Regatta mit immerhin noch 43,7 km/h gewinnen!

Auf die Frage wie meine Surfkarriere jetzt weitergeht, gab ich die Antwort: Ich will natürlich zur Weltmeisterschaft! Gesagt getan – Bis ich meine persönlichen Kenntnisse aufgefrischt bzw. praktisch erweitert hatte und das geeignete Material auftreiben konnte, dauerte es dann doch noch bis zu diesem Sommer! Nachdem ich im Juni direkt vor Ort meine Grenzen ausgetestet hatte stand für mich fest, daß ich es heuer versuchen wollte!

Eine 2-wöchige Denkpause und das schlechte Wetter Zuhause machten mir den Entschluß dann doch noch etwas leichter, mitzufahren. In Fuerte angekommen mußte ich wieder einmal an meinem Können und Vorhaben zweifeln – wenn man sieht wie leicht und einfach das bei den Profis geht! Wer hätte das gedacht, daß Geradeausfahren so schwer sein kann!?

Einmal hinaus surfen und wieder zurück ist ein Kinderspiel! Da macht
es nichts aus ob man 10 Meter ober oder unterhalb vom Ausgangspunkt wieder rauskommt aber 500 Meter von Punkt A zu Punkt B geradeaus zu fahren egal ob Ebbe oder Flut, ob Wellen oder gerade mal eine Sandbank auftaucht ist leider nicht mehr so einfach. Die ersten 2 Wettkampftage waren für mich nicht unbedingt mit Spaß und Vergnügen verbunden sondern eher ein Kampf gegen Wind, Wellen, die Meßstrecke und den inneren “Schweinehund”.

Ab den 3 Tag bekam ich dann aber langsam aber sicher alles in den
Griff und es fing an mir Spaß zu machen. Jetzt wo es endlich auch für mich interessant wurde, machte uns der liebe Wind einen Strich durch die Rechnung und wir mußten die meiste Zeit uns mit Herumsitzen und Warten auf das nächste Skippersmeeting begnügen. Abgesehen davon, daß ich leider zu kleine Segel mit hatte, konnte ich mich trotzdem von Wettfahrt zu Wettfahrt steigern und schaffte es sogar, den neuen Österreichischen Rekord auf Serienmaterial mit 51,02 km/h (27,55 knoten) aufzustellen! Das erfüllt einen schon mit etwas Stolz!

In der Endabrechnung dieser Serienbrett Speed-Weltmeisterschaften wurde ich sogar 3. Allerdings sind leider nur 3 Frauen angetreten! Wirklich schade – es hat dann doch noch, obwohl es gar nicht so
einfach war, richtig Spaß gemacht! Hiermit gleich ein Aufruf an alle, die mich in dieser Woche seelisch und moralisch unterstützt haben! Speziell an Saskia und Edith, daß sie sich überwinden und auch nächstes Jahr mit an den Start gehen!

Eines weiß ich jedenfalls sicher! Ich werde auch nächstes Jahr wieder mein Bestes versuchen und vielleicht bin ich ja noch schneller! So ganz nebenbei erwähnt – im Halsen bin ich leider noch immer kein Meister aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, es doch noch irgendwann richtig
zu lernen! Hallo Fuertevendura – ich komme wieder und freue mich
schon riesig darauf!

Sommer 1997

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